Sonntag, 3. Juni 2012

Kalorien - was ist das?

Auf die Kalorien käme es an, wenn wir abnehmen wollen – so bringt es uns die DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) bei und mit ihr alle anderen Institute, die sich mit dem Thema Ernährung befassen. Die Gesamtkalorienbilanz über einen gewissen Zeitraum entscheidet, ob wir abnehmen, oder zunehmen. Doch diese Aussage gerät zunehmend ins Wanken. Z.B. wenn wir den so geannten Glyx-Faktor hinzuziehen, also die Auswirkung, die ein Nahungsmittel auf unsere Insulinausschüttung im Körper hat.


Was ist denn eine Kalorie überhaupt?

Der Begriff „Kalorie“ kommt sehr klar und naturwissenschaftlich daher. Die heutige Definition von Kalorie besagt:
Eine Kilokalorie bezeichnet die Wärmemenge, die benötigt wird, um 1 g luftfreies Wasser bei einem konstanten Druck von 101,325 kPa (dem Druck der Standardatmosphäre auf Meereshöhe) von 14,5 °C auf 15,5 °C zu erwärmen.

So, das ist nun also die Maßeinheit, die unser diätisches Leben bestimmt. Erfunden hat die Kalorie ein Chemiker namens Atwater im 19. Jahrhundert. Der hat Lebensmittel einfach verbrannt und die dabei entstehende Wärme gemessen. Das war alles. Leider hat die Kalorie nicht wirklich nachgewiesener Maßen etwas mit dem Menschen und dessen Nahrungsverwertung zu tun. Wir sind eben Menschen, komplexe, sich selbst regulierende Systeme und keine Töpfe Wasser auf dem Bunsenbrenner in einem Chemielabor. So schreibt Dr. Strunz sehr nett dazu: „Wenn man ein Holzscheit verbrennt, produziert das recht angenehme Wärme. Kalorien. Dann essen Sie dieses Holzscheit doch bitte einmal: Wie viel Kalorien hat das? Werden Sie jetzt dick?“ (www.strunz.com)


Interessant ist zu diesem Thema eine Studie von von Kekwick und Pawan, in welchen drei Gruppen drei Diäten bekamen, nämlich zu 90% aus Fett, zu 90% aus Eiweiß oder zu 90% aus Kohlenhydraten. Das Ergebnis:






  • 1000 Kalorien aus 90% Fett
    Gewichtsabnahme von 400 g am Tag
  • 1000 Kalorien aus 90% Eiweiß
    Gewichtsabnahme von 270 g am Tag
  • 1000 Kalorien aus 90% Kohlenhydraten
    Gewichtszunahme von 100 g am Tag



Nachzulesen bei T. Ferris "Der 4-Stunden-Körper" Seite 44.
Höchst erstaunlich finde ich schon, dass man bei 1000 Kalorien überhaupt zunehmen kann. Aber das nur nebenbei.


Eiweiß, Vegetarismus, Allergien, und ernstere Erkrankungen

Dass Deutschland mit den Empfehlungen der DGE seit Jahrzehnten immer dicker wird, ist nur die logische Konsequenz aus dem „Esst mehr Vollkorn und weniger Fleisch“ Slogan. Nicht, dass Vollkornessen schlecht wäre. Natürlich ist Vollkorn viel besser, als leere Weissmehl-Pampe. Und Fleisch essen, ist aus vielerlei Gründen fragwürdig.

Was aus diesen Empfehlungen der DGE jedoch herauskam war: die Menschen essen Weissmehl-Pampe nach wie vor und haben den bisherigen Fleischkonsum einfach durch Vollkornprodukte ersetzt. Unterm Strich bedeutet das, dass wir uns vornehmlich von Kohlehydraten ernähren. Und das macht dick. Aber leider nicht nur das. Es fehlt das Eiweiß. Eiweiß enthält Aminosäuren. 9 von den 20 Aminosäuren, die es gibt, kann der Körper nicht selber herstellen. Er ist zwingend auf externe Zufuhr angewiesen. Wenn dazu noch Vitamine und Minaralstoffe fehlen, wirds auch noch mit den anderen 11 Aminosäuren eng. Denn aus Amonsäuren (mit Vitaminen und Mineralstoffen), bastelt der Körper sich alles zusammen, was wichtig ist: Allen voran das Immunsystem, Nervenzellen und die Muskeln. Der Körper kann das jahrelang kompensieren. Doch irgendwann ist Schluss. Dick ist der Patient dann schon lange, 10 Jahre später wird er noch krank dazu. Diabetes ist durch die hohe Kohlehydratzufuhr und die ständig überhöhte Insulinausschüttung (Stichwort Glyx oder LOGI) noch die offensichtlichste Erkrankung. Weniger durchsichtig wird’s dann bei Allergien, Autoimmunerkankungen, Erschöpfungszuständen etc. Da weiß der Arzt dann meistens nix zu zu sagen und verordnet Medikamente.


Unterm Stich lässt sich festhalten: Vollkorn und weniger Fleisch ist gut, ausreichend Eiweiß aber ist elementar. Es gibt genügend pflanzliche Eiweißquellen, mit denen wir unseren Eiweißbedarf ausreichend decken können. Der Eiweißbedarf liegt im übrigen etwa doppelt so hoch, wie der den die DGE zur Zeit angibt. Vielleicht hat Euch euer Hausarzt sogar schon mal gesagt, dass man heutzutage kaum Eiweißmangel haben könne. Das stimmt meiner Erfahrung nach nicht. Diese Aussage ist einfach ein weit verbreiteter Irrtum, und der eine quatscht es dem anderen nach. Messen und Staunen öffnet die Augen. Gemessen werden kann die Aminosäurenverteilung im Blut. Genannt wird das Aminogramm, kostet zwischen 50 – 80 Euro und wird nur von speziellen Laboren gemacht. Sehr schlecht fallen solche Aminogramme in der Regel bei Vegetariern (die nicht genügten Soja-Eiweß etc. zu sich nehmen), Stressgeplagten und Sportlern aus, die keine zusätzlichen Eiweißpräparate zu sich nehmen. Eine gezielte Eiweißsubstitution verhilft meist innerhalb von 2 Monaten viele Beschwerden zum Verschwinden zu bringen.

Strenge Eiweißreduktion ist schwer gesundheitsschädlich

Andere Heilpraktiker empfehlen katastrophaler Weise sogar zuweilen den kompletten Verzicht auf Eiweiß, weil damit sehr große Erfolge bei z.B. Allergien erzielt werden können. Wer bis hierin gelesen hat, kann sich schon zusammen reimen, worin dieser Erfolg besteht: Das Immunsystem wird schlicht und ergreifend zum Erliegen gebracht, weil ihm seine Bausteine entzogen werden. Der antiallergische Erfolg einer Eiweiß-Reduktionsdiät ist also nur ein vordergründiger. Große Probleme erlangen den Patienten am langen Ende. 10 Jahre später. Unter Umständen in der Form von Krebs oder Autoimmunerkankungen. Eiweißreduktion in der ganz akuten Phase einer Allergie kann sinnvoll sein. Genauso sinnvoll, wie es gut sein kann, kurzfristig Cortison oder Antihistaminika zu geben. Langfristig ist Eiweißreduktion Mord auf Raten.


Und nun aber wieder der Bogen zurück zum Anfang: Ich denke, die Kalorie als Ernährungsdiktat hat ausgedient. Da wir aber momentan nichts besseres zur Verfügung haben, kann die Kalorie noch als grober Maßstab für die Nahrungsmenge heran gezogen werden. Viel wichtiger als das „Wie viel“ ist das „Was“. Was wir am besten essen sollen, stellt die LOGI-Pyramide nach Dr. Nikolai Worm sehr anschaulich dar.


Guten Appetit!






Weitere Informationen auf
www.integrale-heil-und-lebenspraxis.com

Weitere Quelle zu diesem Thema:
www.strunz.com

Autor: Nicola Hirsch bei Google Plus,

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